Vorweg: Salzlösungen lassen sich nicht verdampfen. Dazu wird ein Inhalator (Vernebler) benötigt.
Es ist oft erwiesen, dass die Inhalation von Salzlösungen bei Husten und zur Schleimlösung hilfreich ist. Schon lange hat sie sich zur Therapieunterstützung bei Atemwegserkrankungen bewährt.
Aus diesem Grund wird diese schonende Methode zur Prävention und Linderung von Atemwegserkrankungen oft in der Selbsttherapie ergänzend zu einer medikamentösen Behandlung empfohlen. Oft wird dabei die Kochtopfmethode empfohlen, doch dies ist ein Irrtum! Bei der Salzwasserinhalation funktioniert diese nicht!
Wie inhaliert man Salzlösungen richtig?
Weil sich Salz im Wasser vollständig löst, gehen Patienten häufig davon aus, dass im Dampf auch das Kochsalz enthalten sei. Aber der Blick auf die Arbeitsweise inn einer Saline beweist: Das Salz bleibt zurück, während das Meerwasser verdunstet. Dadurch atmen die Patienten über dem Topf mit dem heissen Salzwasser nur den Wasserdampf
ein und das Salz bleibt im Topf zurück. Durch die Wärme kann sich ein Gefühl des Wohlbefindens einstellen, die schleimlösende Wirkung tritt aber nicht auf.
Salzlösungen lassen sich nur in Form eines Nebels einatmen; also kleine Tröpfchen, die auch Salz enthalten. Wenn die Meeresgischt keimfrei/arm wäre, könnte man sie vergleichen… Soll das Salz auch beim Patienten daheim seine Wirkung entfalten, empfiehlt sich ein modernes Inhalationsgerät: die salzhaltige Flüssigkeit wird in inhalierbares Aerosol zerstäubt und die Saline bleibt für die Atemwege wirksam.
Wichtig ist ausserdem die Konzentration des Salz-Aerosols: Entspricht die Salzlösung in ihrer Konzentration den menschlichen Körpersekreten (man spricht von einer isotonen Salzlösung), bietet sie eine pflegende, wohltuende Wirkung durch die Befeuchtung, aber der Schleim wird nicht gelöst.
Höhere Konzentrationen von 3 bis 7 Prozent bewirken, dass sich die zähen Sekrete lösen und sich leichter abhusten lassen.
Es gibt Schon fertige Salzlösungen abgepackt in praktische Kunststoffampullen, wie beispielsweise die isotonische PARI Salzinhalationslösung.
Till meint
Wahnsinns Post.Ich habe ein paar schöne Denkanstoesse bekommen. Freue mich schon auf weitere Beitraege zum Thema.
Franzi meint
Danke für den guten Hinweis und die einleuchtende Erklärung. Da kann ich mir in Zukunft beim Dampfinhalieren das Salz-einstreuen wirklich sparen.
Oder ich bestell mir einen Inhalator mit Vernebler, das hilft sicher am meisten und lohnt sich schnell, wenn dadurch die Nebenwirkungen beim nächsten Schnupfen erträglicher sind.
Peter meint
Die obigen Angaben sind schlichtweg falsch. Das Salz wird sehr wohl mit dem Wasserdampf in die Atemwege transportiert. Dem Interessierten Leser kann das jeder Chemiker bestätigen. Wer schon einmal eine Salzlösung inhaliert hat, weiß, dass man schon nach kurzer Zeit den Salzgeschmack im Mund hat, auch schon bei geringen Mengen. Eine isotonische (o,9 %ige Salzlösung) ist die ideale Lösung.
Wenn die oben gemachten Aussagen stimmen würden, wäre jede Kur in einem Heilbad am Meer sinnlos. Auch bei einem Gang durch eine Saline hat man schnell diesen Geschmack im Mund. Hier handelt es sich offensichtlich um eine gezielte Falschinformation, um die Notwendigkeit der hier beworbenen Produkte zu bestärken.
Admin meint
Hallo Peter
Danke für diesen kritischen Beitrag.
Dürfen wir kritisch zurückfragen? Wie funktioniert das mit dem Salz bei der Kur im Heilbad am Meer? Dampft das Wasser dort, ist also am Sieden? Wir denken nein. Es handelt sich wohl eher nicht um Dampf sondern um eine Tröpfchen-Inhalation. Die Tröpfchen werden durch Wind, Wellen und Gischt in die Luft eingetragen.
Schauen wir mal, was einer der bekanntesten Hersteller von Salzlösung zu diesem Thema meint: Die Firma Emser weist explizit darauf hin:
Weg mit alten Töpfen!
Die Nase über dem Kochtopf, das Handtuch über dem Kopf: Diese klassische Art der Dampf-Inhalation bringt mit den Produkten von Emser leider wenig, denn es steigt lediglich Wasserdampf nach oben; das Salz bleibt im Topf zurück. Aber gerade darauf kommt es an!
Deshalb sollte ein modernes Inhalationsgerät verwendet werden, das die Inhalationslösung zu feinen Tröpfchen vernebelt. So gelangt das wirksame Natürliche Emser Salz direkt an die erkrankte Stelle.
Ohne diesen wichtigen Hinweis würde Emser sicher deutlich mehr Salzlösung verkaufen. Die Lösung wäre dann weitgehend wirkungslos, würde aber Umsatz und Gewinn wären höher. Warum nur veröffentlicht Emser diesen Hinweis, wenn er gemäss Peter inhaltlich falsch ist?
Manfred meint
Es stimmt natürlich, dass Wasser beim bloßen Verdunsten oder Verdampfen kein Salz mit in die Luft transportiert. (So funktioniert ja u.a. die Wasserdestillation.) Eine Feinheit wurde hier allerdings übersehen: Siedendes Wasser erzeugt vor allem durch die wallende Bewegung nicht nur Dampf, sondern auch Wassertröpfchen, die als Nebel sichtbar werden und sehr wohl Salz enthalten. Diesen Effekt kann man bei stärker gesalzenem Spaghettiwasser gelegentlich wahrnehmen.
Für’s Inhalieren nützt dies aber leider wenig. Wer möchte schon über einem brodeln kochenden Topf inhalieren und von Zeit zu Zeit kochend heiße Spritzer ins Gesicht bekommen?
Admin meint
Danke Manfred für diesen Hinweis.
Ja das mag stimmen. Über stark strudelndem Wasser kann es diesen Effekt geben. Wenn man ihn zum Inhalieren nutzen wollte, müsste man den Topf mit Salzwasser aber auf einer Kochplatte stehen lassen, damit das Wasser weiter kocht. Nur das Dampfen des Wassers reicht ja für diesen Effekt nicht aus.
Alle „Anleitungen“ zum Inhalieren mit Wasserdampf vergessen diese Kochplatte, die zum Strudeln nötig ist. Daher ist die praktische Bedeutung dieses Effekts sehr gering bis nicht vorhanden.