Dieser Beitrag beschreibt, was vor dem Inhalieren beachtet werden soll. Der Artikel ist ein Teil der Serie über „die besten Tipps zur Pflege des Inhalationsgeräts“.
Worauf sollte man vor jeder Inhalation achten?
a) Hände waschen
Die Hände sollten gründlich und sorgfältig mit Seife gewaschen werden. Die Hände nicht nur kurz abspülen, weil bei allen Menschen, das heisst auch bei völlig gesunden, befinden sich verschiedenste Keime auf der Haut.
Vorsicht, auch Waschbeckenabflüsse können von Pseudomonas-Bakterien besiedelt sein. Beim Abfliessen des Wassers könnten diese Pseudomonas-Bakterien über den aufsteigenden Nebel auf Ihre Hände gelangen. Wird das Becken öfters verwendet, so ist bleibt die Anzahl der Keime so klein, dass keine Infektionsgefahr davon ausgeht. Wenn das Wasser lange im Abfluss gestanden hat (z. B. nachts) und die Bakterien sich ungestört vermehren konnten, ist es problematisch.
Bei der zweiten Benutzung des Waschbeckens am Morgen ist die Menge der noch vorhandenen Keime im Abfluss schon viel geringer, so dass eine Verkeimung der Hände nicht befürchten werden muss.
b) Abtrocknen der Hände
Sehr wichtig ist, dass zum Abtrocknen der Hände nur saubere, frische und trockene Tücher benutzt werden. Schlimm kann es enden, wenn dafür schon länger benutzte, häufig feuchte oder darüber hinaus noch mit Speiseresten verunreinigte Tücher verwendet werden.
Als Alternative können Sie Küchenpapier verwenden, sofern es fusselfrei ist und die Rolle mit dem Küchenpapier trocken und sauber gelagert wird. Nach dem Abtrocken der Hände sollte dann nur noch der Vernebler zusammengebaut und gefüllt werden. Bitte beachten Sie, dass, wenn Sie zum Beispiel noch einen nassen Wisch- oder Spüllappen verwenden oder den Komposteimer anfassen oder sich einfach ins Gesicht fassen (Mund, Nase), dann eventuell schon wieder viele, möglicherweise problematische Keime an die Händen gelangen.
c) Desinfizieren der Hände?
Wer den Inhalator zuhause benutzt, muss die Hände vor der Handhabung des Inhalators nicht desinfizieren. Speziell Mukoviszidose Patienten sollten auf die Desinfektion achten.
1) Sollten Ihre Hände eventuell Berührung mit Sputum von Pseudomonas aeruginosa-besiedelten CF-Patienten in gekommen sein, dann ist die Desinfektion mit alkoholischem Desinfektionsmittel angebracht. Dabei sollte man beachten, dass Pseudomonas-Bakterien nicht nur an feuchten Stellen, sondern selbst auf trockenen Oberflächen etliche Stunden überleben können und dabei infektiös bleiben.
2) Auch dann muss konsequent desinfiziert werden, wenn in einer Familie von zwei CF-Patienten einer Pseudomonas-positiv ist und der andere Pseudomonas-negativ ist. Das gilt natürlich auch wenn CF-Patienten bei Veranstaltungen oder Freizeiten zusammentreffen.
Die Desinfektion muss nach dem Händewaschen erfolgen. Wenn die Hände fettfrei und sauber sind können Sie auf das Händewaschen vor der Desinfektion verzichten.
Das Desinfektionsmittel muss gründlich auf der Haut verteilt und ausreichend lange eingerieben werden, bis es getrocknet ist und damit es richtig wirkt. Danach kann man den Vernebler zusammenbauen und auffüllen. Fragen Sie Ihren Apotheker zu geeigneten Desinfektionsmitteln. Wichtig: Ein Handdesinfektionsmittel darf man nicht zum Desinfizieren des Inhalators oder dessen Teilen benutzen.
Wer im Moment einen Atemwegsinfekt hat, muss besonders genau auf die Handhygiene achten. Man darf nicht in die Medikamentenlösung oder in den Vernebler hineinhusten oder –niesen. Wer auf Nummer sicher gehen will, benutzt einen Mundschutzes beim Zusammenbau des Verneblers oder der Herstellung der Inhalationslösung.
Die Inhalationslösung und die Verneblerteile des Inhalators dürfen mit einer offenen, eventuell sogar infizierten Wunde an der Hand nicht in Berührung kommen. Ideal wäre in solchen Fällen, wenn eine andere Person den Inhalator vorbereiten könnte.
d) Zusammensetzen und Befüllen des Verneblers
Zunächst ist ein trockener und sauberer Platz wichtig, wo man ein sauberes Tuch unter die Vernebler-Teile legt. Sollten trotz aller Vorsicht beim Zusammenbau Vernebler-Einzelteile verunreinigt werden, auf eine andere nicht gesäuberte Fläche oder ins Waschbecken gefallen sein, so kann man diese Teile vor einer gründlichen Reinigung nicht mehr verwenden. Deshalb ist es empfehlenswert, einen zweiten Vernebler parat zu haben, den man dann ganz oder teilweise als Ersatz benutzen kann.
Die Lösung zum Inhalieren muss steril sein. Daher empfehlen sich sterile Lösungen aus Ampullen, die jeweils eine Einzeldosis des Medikaments (oder auch Kochsalzlösung) beinhalten.
Medikamentenbehälter mit grösseren Mengen müssen gut geschlossen aufbewahrt werden. Als Standard stellt man sie in den Kühlschrank. Von CF-Patienten dürfen sie normalerweise nicht länger als ein bis zwei Wochen nach dem Öffnen des Behälters benutzt werden. Einfacher wird es, wenn man das Öffnungsdatum auf dem Behälter notiert. Es ist empfehlenswert, bei allen für Sie neuen Medikamenten beim Arzt oder auch beim Apotheker nach den besten Lagerungsbedingungen und der Haltbarkeit zu fragen.
Günstig ist es, wenn Flüssigkeiten aus Brechampullen direkt in den Medikamentenbecher geschüttet werden können indem man die aufgebrochene Ampulle leicht schüttelt.
Bei Tropfpipetten sollten Sie darauf achten, dass Sie diese nur am Gummihütchen berühren und nicht an den Teilen, die nach der Benutzung wieder in das Medikament getaucht werden.
Mit einer sterilen Einmalspritze mit Kanüle kann man Medikamente aus Behältern mit Gummikappenverschluss ziehen. Die Kombination aus Spritze und Kanüle kann zum Entnehmen desselben Medikaments mehrmals benutzt werden, allerdings soll das Nutzungsintervall 24 Stunden nicht überschreiten. Dies gilt nur dann, wenn die Kanüle nicht berührt wurde. Nach jeder Benutzung ist die Kanüle samt Spritze mit der Plastikkappe über der Kanüle wieder zu verschliessen und dann sauber zu lagern. Die Kanüle mit der Spritze kann auch im Gummiverschluss steckenbleiben, wenn man das Medikament aus einem grossen Behälter entnimmt.
Man kann auch gleich die gesamte Tagesmenge eines Medikaments mit der Spritze aufziehen (z. B. 6 ml) und sie dann portionsweise (z. B. 3 x2 ml) zum Inhalieren in den Vernebler abfüllen. Die Spritze soll dann im Allgemeinen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Immer muss man nach spätestens 24 Stunden eine neue sterile Spritze und eine neue sterile Kanüle verwenden.
Direkt nach dem Einfüllen der Medikamente sollte der Inhalator benutzt werden. Der gefüllte Vernebler darf nicht längere Zeit stehengelassen werden.
Der Vernebler darf nur von einer Person verwendet werden. Muss ein weiteres Familienmitglied auch inhalieren, so kann zwar das gleiche Inhaliergerät benutzen, aber jeder Nutzer muss einen eigenen Vernebler haben.
Ein weitere Artikel wird sich um die Schritte im Anschluss an das Inhalieren kümmern.
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