Der Mythos: Salz im Dampfinhalator
Immer wieder werden wir darauf gestossen oder finden Geheimtipps zur schnellen Genesung: Salz in einem Topf mit kochendem Wasser…
Die Dämpfe sollen dann heilsam sein…
Wir haben uns schon einmal mit dem Thema Inhalieren mit Salzlösung auseinandergesetzt, wollen das Thema aber weiter vertiefen.
Wo kommt das Salz eigentlich her?
Wir nehmen das mal zur Kenntnis und lesen nach, was das Technische Halloren- und Salinemuseum in Halle (Saale) über die Salzgewinnung schreibt:
„Verwendung findet eine aus dem Großraum Halle (Saale) angelieferte, hochkonzentrierte Sole, die zunächst zum Absetzen von Schwebteilchen in Solebehältern auf dem Gelände der Saline gelagert und anschließend in die Siedepfanne geleitet wird. Hier verläuft die Salzherstellung nach dem Verdampfungsprinzip bis hin zur Auskristallisierung des Salzes. Für Menge und Qualität des Produkts sind die Zusammensetzung der Sole und die Temperatur maßgebend.
Die für den Siedeprozess notwendige Wärme kann heute über eine, direkt in der Siedepfanne verlaufende Dampfheizung zugeführt werden. Das hölzerne Pfannendach und der Brüdenfang ermöglichen so die Sammlung und Ableitung des Wasserdampfes nach außen.“
Wenn nun bei der Dampf-Inhalation Salz im Dampf enthalten wäre, so würde das Salz bei der Salzgewinnung im Siedeverfahren mit dem Dampf nach aussen entweichen. Warum sollte sich das Salz im einen Fall anders verhalten als im anderen?
Experiment mit dem Toten Meer
Für diejenigen, die kritisch sind und nicht gleich alles unreflektiert glauben, gibt es noch eine andere Möglichkeit, wie man herausfinden kann, ob Salz im Dampfinhalator Sinn macht. Machen Sie doch einfach einen Versuch. Im Experiment kann man den Selbsttest machen:
Wir haben eine ordentliche Menge Salz, nun gut, es waren nur 16 Gramm in 45 Milliliter Wasser aufgelöst. Bei Raumtemperatur löst sich nicht (sofort) alles Salz im Wasser. Das macht aber nichts. Die Salz-Konzentration ist bei diesem Verhältnis ähnlich gross wie die im Toten Meer! Wer also eine grössere Menge der Salzlösung anrührt kann gleich noch das Experiment anhängen, bei dem im Salzwasser liegend die Zeitung gelesen wird; natürlich ohne Berührung der Badewanne.
Jetzt muss man diese Salzlösung nur noch so weit erhitzen, bis sie kocht. Wenn man dann (Vorsicht wegen der Hitze) den Dampf einatmet, spürt man keinerlei Salzgeschmack weder beim Einatmen durch die Nase noch beim Inhalieren durch den Mund.
Wer mutig ist, kann nach dem Abkühlen der Lösung ja eine kleine Menge kosten. Hier genügt aber wirklich schon ein Tröpfchen, damit amn spürt, wie extrem salzig die Lösung tatsächlich ist.
Wir haben den Test übrigens mit neutralen Testpersonen gemacht, die vorab nicht informiert waren, nach was der Dampf riechen könnte oder sollte oder eben auch nicht…
Wer der Beschreibung des Experiments noch immer nicht glauben will, kann den Versuch einfach nachvollziehen. Er ist problemlos und schnell gemacht.
Wer Salz inhalieren will, kommt an einem Verneber nicht vorbei. Wenn man keinen Vernebler hat oder anschaffen will, so kann man mit Salzlösung immerhin Nasenspülungen machen und ausserdem mit Dampf inhalieren: Ätherische Ölen können für die Atemwege auch Linderung bringen. Fragen Sie doch Ihren Arzt oder Apotheker, welche Öle in welchem Fall am besten geeignet sind.